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Rezension: Tiere
aus aller Welt
Erstveröffentlichung:
Walt Disney's Comics (and Stories) 523, Oktober 1987 (USA)
Originaltitel:
Mythological
Menagerie Deutsche
Veröffentlichungen in: Micky Maus 01/1990, Onkel Dagobert
2, Donald Duck Sonderheft 194, Hall of Fame 1
D.U.C.K.-Widmung:
Die Duck-Widmung befand sich ursprünglich im letzten Bild der
Geschichte, wurde aber vom Verlag entfernt. Siehe dazu Dons Kommentar weiter
unten.
Story: Tick, Trick und Track beobachten und bestimmen
Tiere an einem Tierpfad im Bärlocher Forst, um eine
Fieselschweiflings-Auszeichnung zu erhalten. Damit er die Kinder übertrumpfen
kann, leiht sich Donald Tiere von Dorettes Bauernhof aus und verkleidet sie mit
allen möglichen Utensilien, um sie anschließend mit Fantasienamen zu bestimmen.
Dabei hat er aber das Pech, dass die Kinder alle seine Tiere in ihrem Handbuch
finden können, auch wenn Sie dafür unter Fabelwesen nachschlagen müssen. So
übertrifft sich Donald immer mehr selbst und zaubert die verrücktesten Tiere
herbei, bis schließlich - wie so oft - alles für ihn in einem Chaos endet.
Dons Kommentar:
Dies ist aus verschiedenen
Gründen eine ganz besondere Geschichte. Zwar handelt es sich dabei schon um die
dritte Entengeschichte meiner Karriere, aber es ist meine erste
Donald-Duck-Geschichte. Bei den vorherigen Geschichten, die ich für den
Gladstone-Verlag gezeichnet hatte, handelte es sich um Abenteuer mit Onkel
Dagobert. Außerdem weiß ich, dass diese, bezogen auf Europa, eine ganz besondere
Geschichte für mich ist.
Es ist die erste mit den Ducks, die im Wochenheft der
Egmont-Gruppe erschienen ist (z.B. in Deutschland im "Micky Maus" Heft), auch
wenn zwei meiner anderen Geschichten schon früher im Donald-Duck-Monatsheft und
in einer Weihnachtssonderausgabe erschienen sind.
Aber es ist nun einmal diejenige meiner Geschichten, an die sich die meisten
europäischen Leser als die erste erinnern, die sie von mir gelesen haben - ob
sie nun froh oder unglücklich darüber sind. Ich erinnere mich daran, dass ich
die Handlung für diese Donald-Geschichte so gewählt hatte, damit die pfiffigen
Neffen als Pfadfinder auftreten, denn die Fieselschweif-Comics habe ich als Kind
sehr geliebt.
Aber wenn ich mir die Handlung nach so langer Zeit noch einmal anschaue, kommt
es mir für meine Verhältnisse fast unglaublich vor, dass ich die Neffen als so
leichtgläubige Wesen dargestellt habe. Jeder echte Pfadfinder hätte doch sofort
bemerkt, dass es diese Tiere, die er dort im Wald zu Gesicht bekommt, nicht
geben kann. Aber ich lasse sie auf der anderen Seite anmerken, dass ein Einhorn
als mythologisches Wesen zu werten sei. Und da Donald und die Kinder schon
einmal ein Einhorn für Onkel Dagoberts Privatzoo gefangen haben, ist damit ein
Präzedenzfall gesetzt, zumal in einer klassischen Barks-Geschichte, und somit
glauben sie an alles, was sie sehen.
Es handelt sich bei dieser Geschichte vermutlich auch um die erste
Entengeschichte, für die ich eine Hintergrundrecherche durchgeführt habe. Die
Recherche für "Das Gold der Inkas" erfolgte ja über 13 Jahre davor. Ich
vergewisserte mich, dass alle Tiere, die die Kinder in ihrem Schlauen Buch
finden, tatsächlich mythologische Wesen verschiedener antiker Kulturen sind. Ich
verwende hier die Kinder zum ersten Mal in Zusammenhang mit dem Fähnlein
Fieselschweif, auch Franz Gans und Oma Duck, und besonders ihr Elektromobil, das
zu zeichnen mir so viel Spaß macht, denn ich liebe alte Autos.
Wenn ich mir diese alte Geschichte noch einmal genauer ansehe, fällt mir noch
etwas auf, das ich fast vergessen hätte. Im dritten Bild auf der sechsten Seite
ist im Schuppen ein Stapel alter Disney-Comics vom Dell-Verlag zu sehen. Man
kann die Titel "Mickey Mouse" und "Walt Disney's Comics and Stories" kaum
erkennen, die da ganz oben auf dem Bündel alter Ausgaben stehen.
Zur D.U.C.K.-Widmung: Und erneut hatte ich zum Zeitpunkt der Fertigstellung
dieser Geschichte noch nicht erfahren, dass jegliche Widmung, die ich in einer
Geschichte platziert hatte, der Zensur durch Disney zum Opfer fallen würde.
Daher habe ich sie zum dritten Mal hintereinander ins letzte Bild der Geschichte
geschrieben. Und PUFF!, weg war sie. Für die Veröffentlichung innerhalb der
Reihe "Hall of Fame" habe ich dem Redakteur allerdings die Originalseite
eingescannt, sodass ihr nun, nach all den vielen Jahren, die Widmung zum ersten
Mal abgedruckt sehen könnt - und auch hier bei DuckMania (siehe Abbildung
rechts: D.U.C.K. stand ursprünglich in Donalds Schatten im letzten Bild der
Geschichte).
Fazit:
Ein einfacher, sehr
gut gelungener Zehnseiter.
Rezension von Fab.
Mit einem Kommentar von Don Rosa aus "Disneys Hall of Fame", Band 1, Ehapa Comic
Collection in der Egmont vgs Verlagsgesellschaft, Köln, April 2004 |