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Rezension: Reif
fürs Fähnlein Fieselschweif
Erstveröffentlichung:
Kalle Anka & Co. 42/1997, 10. Oktober 1997 (Schweden)
Originaltitel:
W.H.A.D.A.L.O.T.T.A.J.A.R.G.O.N. Deutsche
Veröffentlichungen in: Micky Maus 44/1997, Onkel Dagobert
22
D.U.C.K.-Widmung:
Die Widmung befindet sich im ersten Bild am unteren Rand des
Sofas um 180 Grad gedreht.
Story:
Donald erinnert sich an die Zeit zurück, als Tick, Trick und Track gerade zu ihm
gezogen waren und nichts als Flausen im Kopf hatten. Die Handlung der
Hauptgeschichte spielt daher in der Vergangenheit:
Nachdem ein Spiel von ihnen ordentlich schief gegangen ist (ich sage nur:
Bowlingkugel und Katapult), rastet Donald aus und jagt die Kinder durch den
Garten und über die Straßen von Entenhausen. Dort trifft er auf eine Truppe von
Fieselschweiflingen aus dem Ort Gantenstett, die wegen dem Jahrestreffen ihrer
Organisation in die Stadt gekommen sind. Nach einem kurzen Gespräch kommt Donald
auf die Idee, seine Neffen zu diesem Treffen mitzunehmen.
Dort angekommen, sind diese zunächst nicht wirklich begeistert. Doch als sie
sehen, dass ihre Oma (die die Tochter des Fähnleingründers Emelrich Erpel ist)
mit dem Verein zu tun hat, wollen sie sofort Mitglieder werden.
Als
Neulinge müssen sie jedoch einen Test bestehen. Aufgrund ihrer Verwandtschaft
mit Dagobert sollen sie sich auf die Suche der Überreste von Fort Entenhausen
begeben, welches einst dort stand, wo sich heute der Geldspeicher befindet.
Zur Seite steht ihnen dabei Haupthund Spurobold, der darauf achten soll, dass
keine unerlaubte Hilfe zum Einsatz kommt. Nach einer Suche durch die ganze Stadt
und unzählige Ducksche Geschäfte finden sie tatsächlich die Überreste des alten
Forts in einem Sägewerk. Es kommt zu einer dramatischen Rettungsaktion und
schließlich kann das Fort auf einen nahe gelegenen Hügel neu errichtet werden.
Tick, Trick und Track werden in den Rang eines Unterfähnleinführers erhoben, was
– wie wir natürlich wissen - den Beginn einer einzigartigen Pfadfinderkarriere
darstellen soll.
Meinung:
Die
Geschichte, die Don speziell für das 60. Jubiläum der Duck-Neffen gezeichnet
hat, beantwortet viele bis dahin ungeklärte Fragen. Zum Beispiel die, wie Tick,
Trick und Track Mitglieder des Fähnlein Fieselschweif wurden oder was mit dem
alten Fort Entenhausen passierte, seit Dagobert seinen Geldspeicher auf dem
Glatzenkogel errichtete.
Ein für mich ganz besonderes Gimmick ist das Wiedersehen mit den beiden
Oberwaldmeistern im Ruhestand: Willibald und Waldemar, die man zuletzt in "Der
Herrscher von Entenhausen" (SLSM, Kapitel 10) antraf.
Außerdem trifft man den altbekannten Fieselschweif-Hund Spurobold wieder, der
bei Don vorher bereits in "Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek" vorkam
und in dieser Geschichte noch ein Welpe ist.
Zum Humor: Sehr lustig ist der Running Gag des S.Ü.L.Z.K.O.P.F.s, der für fast
jedes unwichtige Handeln einen neuen Orden verliehen bekommt.
Schön ist außerdem die Idee des Plakats von Emil Erpel mit der Aufschrift "Kommt
zum Fähnlein Fieselschweif", dessen Vorlage natürlich das amerikanische
Werbeplakat der US Army ist (Uncle Sam: "I want you, for U.S. Army").
Bei dieser Rückblenden-Geschichte hat Don sich zeichnerisch viel Mühe gegeben,
damit Tick, Trick und Track viel kleinere Körper und somit größere Köpfe haben.
Wenn man genau darauf achtet, fallen beim Vergleich der Bilder aus Rückblende
und Gegenwart ebenfalls kleine Unterschiede auf. Die Lampen im Wohnzimmer haben
unterschiedliche Designs, der Zaun eine Farbe, außerdem sind auf Donalds Sessel
Flicken, die in der Rückblende noch nicht da waren.
Fazit:
Für alle Fans des Fähnlein Fieselschweif und der drei Neffen ein
absolutes Muss.
Jürgen Kremer |