Don Rosa

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Rezension: Die Jagd nach der Goldmühle

Erstveröffentlichung: Don Rosa -kirjat 1999, November 1999 (Finnland)

Originaltitel: Quest For Kalevala

Deutsche Veröffentlichungen in: Micky Maus 01/2000, Onkel Dagobert 25

D.U.C.K.-Widmung: Die Widmung befindet sich im ersten Bild auf der Mähne des unteren Pferdes, das sich am Griff des Schwertes befindet.

Story: Durch einen interessanten Zufall findet Dagobert heraus, dass er eine Seite aus dem finnischen Nationalepos "Kalevala, das Land der Helden" besitzt. Eines der Hauptthemen dieser Sammlung alter Lieder und Mythen ist der "Sampo", eine magische Mühle, aus deren drei Öffnungen Korn, Salz und Goldmünzen fließen.
Natürlich ein Grund für Dagobert, sich auf die Suche nach der besagten Mühle zu begeben. Zusammen mit Donald und seinen Neffen reist er nach Finnland, genau genommen nach Mustasaari, welches sich am Küstenstreifen des Landes befindet. Dort finden sie in einem alten Leuchtturm ein Schwert, in dem die Verkörperung Väinämöinens - demjenigen, der den Auftrag zum Bau des Sampos gab - ruht.
Es stellt sich heraus, dass der Sampo ein Geschenk von Väinämöinen an seine spätere Widersacherin, die Hexe Louhi, Herrscherin des Nordlandes, war. Als diese den ihr durch die Mühle bescherten Wohlstand nicht mit den Bewohnern von Kalevala teilen wollte und den Sampo in einem Berg einschloss, zog Väinämöinen mit seinen Mannen los, um ihn zurück zu holen.
Dabei wurde der Sampo zerstört. Väinämöinen flog mit seinem Schiff davon, versprach aber, den Sampo irgendwann neu zu schaffen, und Louhi landete in der Unterwelt, wo sie für immer schlafen sollte.
Väinämöinen (wobei derjenige, der das Schwert anfasst jeweils als Sprachrohr für ihn fungiert) gibt unseren Helden nun den Auftrag, den Sampo neu zu schmieden und
mithilfe von Daniel Düsentrieb (der kurzerhand herbei gezaubert wird) gelingt dies ihnen auch.
Unglücklicherweise taucht aber Louhi auf, aus ihrem Kälteschlaf erwacht, und mit ihr Gundel Gaukeley, die sie mit magischen Kräften unterstützt.
Wer den Sampo nun schlussendlich sein Eigen nennen kann und ob Dagobert noch reicher wird, soll hier noch nicht verraten werden.
Es sei lediglich erwähnt, dass Dagobert eine für ihn sehr schwere Entscheidung treffen muss.

Meinung: Wieder einmal schafft es Don Rosa, Geschichtliches (in diesem Fall Mythologisches) und Fiktion zu einer großartigen Story zusammenzufügen.
Doch "Die Jagd nach der Goldmühle" unterscheidet sich trotzdem von anderen Duck-Abenteuern. Denn meines Wissens tauchen hier erstmals Fantasy-Elemente auf. Natürlich erscheinen hin und wieder Hexen, Zombies oder ähnliches, Figuren eines Epos, wie der Tod, götterähnliche Helden und Seemonster
finden hier wohl zum ersten Mal einen Auftritt.       

D
as Hauptthema der Story aber bleibt das gleiche wie in den anderen: Die Suche nach einem Schatz und nach neuen Abenteuern.
Einen kleinen Teil der Geschichte macht auch hier wieder der Humor aus. Zum Beispiel die Szene, als Donald dem Wächter der Höllenpforte ins Gesicht lacht (vor allem, da der Tod eher ein Tabuthema in der Disney-Welt ist) oder die sich am Anfang wiederholenden, in denen Donald wieder mal Dagoberts Gehstock zu spüren bekommt.
Recht humorvoll sind auch die trockenen Kommentare der Helden Kalevalas, wie z.B. der von Väinämöinen, als Donald auf ein gesuchtes Objekt trifft.

Der Zeichenstil hat sich so gut wie gar nicht verändert. Einzig sollte erwähnt werden, dass Don Rosa einen anderen Stil benutzte, als er die Geschichte des Sampos nacherzählte. Dies führt zu dem beabsichtigten, dass die Geschichte wie aus einen Sagenbuch erzählt wirkt.

Fazit: Eine wunderbare Geschichte mit viel Humor, die man zu den besten von Don Rosa zählen darf.

Jürgen Kremer